Jeder kennt es: Es ist Winter, draußen sind es gefühlt -10°C und trotzdem heißt es in den Hofpausen für uns – „Raus an die frische Luft!“
Während wir frierend mit kalten Händen und klappernden Zähnen auf dem Schulhof stehen, genießen viele Lehrerinnen ihre Pause im warmen Lehrerinnenzimmer. Ist das fair?
Die Begründung, die man dann oft hört, lautet: „Ihr braucht frische Luft und Bewegung“. Natürlich ist es wichtig, nach dem Unterricht regelmäßig Sauerstoff zu tanken um den Kopf frei zu bekommen, aber heißt das, dass wir bei Eiseskälte draußen stehen müssen? Auch wenn man bedenkt, dass es fast unmöglich ist, sich beim Sitzen keine Blasenentzündung zu holen. Natürlich haben unsere Lehrer*innen auch mal Aufsichtspflichten, aber die meisten verbringen ihre Pause drinnen. Warum brauchen sie keine „frische Luft“? Wenn es für die Schüler*innen gesund ist, warum dann nicht auch für die Lehrer*innen? Wenn es so wichtig ist, sich draußen zu bewegen, warum ist es dann nicht für alle verpflichtend? Und wenn es okay ist, dass Lehrer*innen drinnen bleiben dürfen, warum dann nicht auch für uns? Besonders unfair ist es für Schüler*innen, deren Körper nicht gut mit Kälte umgehen können, auch wenn sie sich warm anziehen (z.B. Leute mit dem Raynaud-Syndrom) oder für kranke Schülerinnen, weil sie der Kälte ausgesetzt sind.
Meiner Meinung nach sollte man selbst entscheiden können, ob man raus gehen möchte (was übrigens früher ab der 8. Klasse möglich war). Eine gute Alternative wären auch Aufenthaltsräume wie z.B. unsere alte Bibliothek, die jetzt schon lange leer steht. Generell sollten aber für alle die gleichen Regeln gelten.
Niemand sagt, dass frische Luft schlecht ist, aber es ist einfach unfair, wenn wir der Kälte ausgesetzt sind, während die meisten Lehrer*innen sich im Warmen ausruhen.
Bildquelle: https://www.n-tv.de/wissen/Was-bewirkt-Kaelte-im-Koerper-article21487097.html